Wurzelkanalbehandlung

Jeder Zahn besteht aus einer Krone und einer oder mehreren Wurzeln. Im Inneren der Krone und der oder den Wurzeln befindet sich ein Gewebe, welches Pulpa genannt wird. Die Pulpa besteht aus Gefäßen und Nerven. Sie kann sich vor eindringenden Bakterien (meist von einer Karies ausgehend) schützen, indem sie von Innen Zahnmaterial (Dentin) anbaut.
Sollte jedoch die Karies schneller voranschreiten, als die Pulpa Dentin bilden kann, gelangen die Bakterien in die Pulpa. Die Pulpa versucht nun durch diverse Abwehrmechanismen die Bakterien zu töten. Sind es zu viele Bakterien, stirbt die Pulpa ab.
 
Da sich dies in einem Hohlraum im Inneren des Zahnes abspielt, können sich die Bakterien ungehindert und rasend schnell vermehren. Dies kann dann zu stärksten Schmerzen und auch zu großen Schwellungen führen. Die Bakterien suchen sich dann den Weg weiter über die Wurzelspitze(n) in den Knochen. Hier kommt es erneut zu einem Kampf zwischen Bakterien und Körperabwehr. Der Knochen wird schließlich durch diese Entzündungsreaktion abgebaut.
 
Da der Körper aber über diverse Abwehrmechanismen verfügt, kann diese Reaktion auch ohne jegliche Beschwerden über eine lange Zeit bestehen. Dies wird häufig erst bei einer Routinekontrolle beim Zahnarzt durch Kältetests und Röntgenbilder zufällig festgestellt.
Diese ganze Problematik kann vom Zahnarzt gestoppt werden, indem er die Bakterien aus dem Zahn entfernt. Hierfür muss er sich einen Zugang zur Pulpa schaffen, indem er mit einem Bohrer den Zahn eröffnet. Nun kann er das infizierte Gewebe mit entsprechenden Feilen und Raspeln, welche wie Nadeln aussehen, entfernen. Der Zahnarzt kann trotz einiger Sehhilfen, wie Lupenbrille und Mikroskop, nicht alle Bereiche des Wurzelkanalsystems einsehen. Oft sind die Kanäle gekrümmt, so dass der Zahnarzt meist nach Gefühl arbeiten muss.
 
 Diese Behandlung sollte möglichst unter absoluter Trockenlegung (Kofferdam) durchgeführt werden. Um die Länge der Wurzelkanäle zu bestimmen, wird normalerweise ein Röntgenbild angefertigt. Durch die von uns durchgeführte elektrische Längenbestimmung wird dieses Röntgenbild meist überflüssig. Danach wird mit einem speziellen Gerät  und einer desinfizierenden Flüssigkeit der Wurzelkanal gesäubert und von allen verbleibenden Bakterien gereinigt. Danach wird die definitive Wurzelfüllung mit Guttapercha durchgeführt. Wir verwenden in der Regel die horizontale Kondensation, wobei der Kanal absolut dicht verschlossen wird. Durch viele Studien wurde dieses Verfahren bereits validiert. Natürlich ist dieses aufwendige Verfahren im Gegensatz zu dem von der Krankenkasse bezahlten Zentralstiftverfahren kostenpflichtig.
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